Frage:
Wie viel Speicher hatten die "Computer" vor 40 Jahren?
Torge
2010-10-22 16:35:17 UTC
Heute ist der Speicher, der einem zur ferfügung steht sehr groß im Gegensatz zu früher - das weiß ich.
Aber wie groß ist es genau? Heute bieten die meisten PCs etwa 1TB Festplattenspeicher.
Wie war das vor 40 Jahren?
Gab es überhaupt schon Festplatten, so wie wir sie heute kennen?
Acht antworten:
Rondarius
2010-10-23 04:08:17 UTC
Der 1. allgemeine Großrechner, war nach *heutigen Stand* groß wie ein ganzes Zimmer.



Und ich meine *echte* Großrechner !!

[ ZUSE_1,2 & 3 ! ]

Speicherbereich von bis zu wenigen Kbyte !

Rechenverarbeitung war mager, wenige Byte in Stunden !

( Aber eigentlich diente dieser *Großrechner* nur als einfacher Taschenrechner ! )



Und wie du schon schreibst.

Es gibt mehrere Arten von Großrechnern.



Der größe in Deutschland ist in Flensburg zu finden; der Größe Europa´s ist der vom CERN; den größen der Welt ist *angeblich* in der USA zu finden, aber wer kann das schon beurteilen !
anonymous
2010-10-22 23:49:27 UTC
Du darfst PCs - die gibt es in größerer Verbreitung erst seit Beginn der 80er Jahre und Großrechner - die gab es seit etwa Anfang der 60er Jahre - nicht in einen Topf werfen.



Ich hatte z.B. Anfang der 80er bei einem deutsche Automobilkonzern mit gigantischen Datenbanken zu tun hatte - mit denen würde ein heutiger PC keinesfalls fertig werden, sondern hilflos mit dem RAM zucken - und alles war online, nur waren die Schränke und Laufwerke für die damaligen Platten erheblich größer An solchen Anlagen hingen tausende von Bildschirmen ...

Eine IBM /370 hatte 1976 bis zu 8192 Kbytes Arbeitsspeicher (Model 168-3).



* Nachtrag *

nur mal ein kleines Beispiel: ein Kollege hatte mal aus Versehen den Ausdruck einer Testdatenbank mit weniger Umfang als die echten Datenbanken veranlasst - es waren mehrere Fuhren mit einem kleinen LKW erforderlich, um tonnenweise dichtbedrucktes Papier zu transportieren ...
Roshinkes mit Mandeln
2010-10-23 00:36:52 UTC
In 1978 habe ich mir meine ersten Computer gekauft; Tandy TRS80, einschließlich Printer und 3 Diskdrives rund DM 12.000,00 !! Der hat keine Festplatte, dafür gab es die Diskdrive. Der hat damals ein Speicherplatz von 4 KB, was ich gleich erweitert habe nach 32 Kb. Da hat jeder mir gesagt das ich das niemals brauchen werde und das ich einfach sehr doof war. Obwohl das letzte vielleicht stimmte, hätte ich viele Male Profit von die Erweiterung. Diese Computer sind aber überhaupt nicht zu vergleichen mit die heutige PC´s.
Secular Humanist
2010-10-23 02:58:03 UTC
Jetzt schwirrren dir zwar viele Nummern um den Kopf, du kannst dir aber immer noch nicht vorstellen, was gespeichert werden konnte.



Ich habe von '69 - '77 in einem IBM Rechenzentrum gearbeitet. Modems (2310) waren so gross wie eine altmodische Kommode, Betriebssysteme wurden auf Plattentraegern so gross wie Autoreifen (mehrere "Platten" a la Langspielplatten) gespeichert. "IN und OUTPUT" war auf gigantischen Tonbaender (am Anfang noch auf Lochkarten (!)). Mitte der 70er Jahre kam dann das "Automatische Magnetbandlager, ein Raum groesser als eine durchschnittliche Wohnung, wo die Baender nummeriert gelagert wurden. Automatisch - das System verlangte bestimte Nummern und ein HiWi rannte und holte das Band.

Kabel waren so dick wie ein Handgelenk, der Comuterraum hatte einen doppelten Boden fuer den Kabelsalat und ohne Klimaanlage ging nichts, weil diese Maschinen unwahrscheinlich Hitze produzierten.



Die Parties allerdings waren legendaer...





http://en.wikipedia.org/wiki/IBM_System/360



http://www.beagle-ears.com/lars/engineer/comphist/ibm360.htm
Roland Si
2010-10-23 00:25:34 UTC
Hallo,



welche Frage willst Du jetzt beantwortet wissen?



Zur ersten: vor ungefähr 40 Jahren gabe es nur dezentrale System. Ein Rechenzentrum mit den Computer, fette Twinax Kabel und spezielle Terminals - also eigentlich nur dumme Tastaturen mit Bildschirm (grün).

Der Marktführer war IBM, der 1964 das Modell /360 auf den Markt gebracht hatte.



Damals gab es keinen Speicher wie Du ihn kennst, auf einem Chip. Es gab nur einen Magnetkernspeicher (hatte selber mal einen, aber der ist irgendwo verloren gegangen):



http://www.mauseum.net/Hardware/



Der sah wie oben dargestellt aus.



Festplatten in heutigen Sinne gab es noch nicht - aber Magnetspeicher:



http://www.netzwelt.de/picture/http://www.netzwelt.de/images/articles/ibm_350_ramac_1145963879.jpg



Riesige 12" große Magnetscheiben, die von einem Automaten in das Laufwerk geholt worden sind.



Der größe IBM /360 hatte 512 kByte Arbeitsspeicher. Die 1969 herausgebrachte kleinste Variante 4 kByte!!



Hier ein brauchbarer Wikipedia Artikel:



http://de.wikipedia.org/wiki/System/360



Der Nachfolger /370 kam im Jahr 1970 mit den Spitzenmodellen -155 und -165 auf dem Markt.

Für "kleiner Firmen" wurde im Entry Bereich das Modell -125 auf den Markt gebracht.

Die /370 hatte schon Speicherchips, wie Du sie heute kennst. Die Kapazität war aber mit 128 Byte je Chip sehr gering.



Das Model -125 hatte ca. 96 kByte Speicher (um Grundausbau) und einen Magnetspeicher ab ca. 300 MByte.



http://de.wikipedia.org/wiki/System/370



So sahen die /370 aus:



http://ed-thelen.org/comp-hist/IBM-ProdAnn/index.html



Grüße sendet,





Roland



P.S.: Zum zweiten Teil der Frage: werde mal konkreter oder - mach eine neue Frage auf.



Nachtrag gut - zum 2. Teil der Frage:



1985 hatte ein Cray 2 eine maximale Peakleistung von 2 GFlops.

Der zur Zeit schnellste Windows kompatible Prozessor, der Core i7 980 hat eine Peakleistung von 107 GFlops - er ist also 50 x schneller als einer der schnellsten Computer der 80er Jahre!



Und: die Grafikprozessoren leisten noch mehr - bis weit über 1 Terraflopp.

Woher kommt deine Annahme, dass die damaligen Super Computer Leistungsfähiger waren?



Nachtrag 2: Zu der 2. Nachfrage:



Ich bin da anderer Meinung als John D. - aber exakt diese Aussagen höhre ich immer wieder bei Personen, die in Rechenzentren von Banken gearbeitet haben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein hochgerüsteter PC es streßfrei mit den Leistungen der Superrechner der 80 Jahre aufnehmen kann.

Bei den sogenannten Vector Rechnern habe ich es ja bereits bewiesen. Vector Rechner sind nur dafür da, mathematische Modelle zu berechnen (Wetter, Simulation einer Atombomben Explosion, Simulation Aerodynamischer Probleme).

Die zweite Welt der der Großrechner waren die Monster, an denen Tausende dumme Terminals hangen, mit grottenschlechter Benutzeroberfläche - Also eine IBM /390.



http://wapedia.mobi/en/System_390



Das ist vielleicht eine der besten Artikel die ich gefunden habe. Der Speicherausbau des Systems war auf 16 GByte begrenzt, die noch nicht einmal linear angesprochen werden konnten. Über den Plattenspeicher kann man nur spekulieren - ich denke er war im Terrabyte Bereich.

Die CPU war 64 Bit breit - alles Dingen die man heute kaufen kann.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein heutiger Hochleistungs PC mit 6 Kern CPU die Leistungen /390 aus dem Jahr 1990 streßfrei übertifft.



Aber: die /390 war robuster - diese System wurden für einen 24 Stunden Betrieb gebaut.



Nachtrag 3: Der Vorteil der /390 wird im Betriebssystem gesucht:



http://www-ti.informatik.uni-tuebingen.de/os390/foils/os390_01.pdf



Nur: ich kann ja fast jedes beliebige OS auf einem PC betreiben und somit bessere Werte als nur "Unix" (was ist das eigentlich, es gibt tausende Ableger) erreichen
anonymous
2010-10-22 23:48:31 UTC
1956: IBM stellt das erste magnetische Festplattenlaufwerk mit der Bezeichnung „IBM 350“ vor (5 MB)

1973: IBM startet das „Winchester“-Projekt, das sich damit befasste, einen rotierenden Speicher mit einem fest montierten Medium zu entwickeln (IBM 3340, 30 MB)



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Festplatte#Geschichte



Die Festplattenkapazität betrug also einige MB.

_____________________



Ein typischer Großcomputer Ende der 1970er Jahre wie die Telefunken TR 440 konnte Kernspeicher mit 192.000 Worten à 52 Bit (netto 48 Bit), also über 1 MByte haben.



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsspeicher#Geschichte



Die Arbeitsspeicherkapazität betrug also etwa 1 MB.
margojos
2010-10-23 11:27:56 UTC
Ich weiß nicht wie groß die Speicherkapazität vor 40 Jahren war, aber mein erster PC von "Okano", hatte 1992 einen Arbeitsspeicher von 8 MB und eine Festplatte von 200 MB. Nun setze die heutige Leistung und Speichermöglichkeit dagegen. Es ist eine rasante Entwicklung bis zu den Produkten von Heute.
Cybertronic
2010-10-23 07:28:06 UTC
Genau vor 49 Jahren (1961) , wurde auf einem IBM 7090



http://www.frobenius.com/7090.htm



(als Informationen)



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Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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